oder doch schon heute? 😉
Die Supermärkte befüllen ihre Regale stets schon im September mit Adventskalendern und Lebkuchen. Doch wisst ihr was? Eigentlich sind die Geschäfte sogar viel zu spääääät dran, denn bei Moritz gibts Weihnachten 365 Mal im Jahr.
Weihnachten + Ostern – so gehts
Wovon andere reden oder träumen – Moritz lebt es einfach. Und so geht’s:
Step 1: Da auch Moritz nicht täglich Geschenke bekommt, greift er zur Selbsthilfe. Er packt sich seine Spielsachen einfach wieder ein, in Geschenk- oder in Zeitungspapier. Manchmal sind es bis zu 15 Geschenke.
Step 2: Der Raum wird weiter vorbereitet. Auf einen Sessel kommen ein Glas Milch mit Strohhalm und ein Teller mit Lebkuchen. Dann werden alle Jalousien dicht gemacht – und einer von uns muss sich aufs Sofa zum Schlafen legen und zudecken.
Step 3: Dann kommt er – der Weihnachtsmann (=Moritz). Mit Mütze und einem Sack. Er ruft „Ho Ho Ho“. (Anmerkung: ihr wisst sicher, Moritz spricht nicht, aber „Ho Ho Ho“ – das schafft er!) Der Weihnachtsmann eilt sogleich zum Sessel mit der Milch und den Lebkuchen und die Milch wird sofort getrunken.
Step 4: Dann versteckt der Weihnachtsmann die Geschenke im ganzen Wohnzimmer. Zum Schluss läutet er noch ein kleine Glocke, ganz wie zu Weihnachten.
Step 5: Jetzt beginnt die Suche nach den Geschenken und voll Freude werden sie wieder ausgepackt. Am liebsten wenn jemand dazu „Oh Tannenbaum“ singt. Übrigens: für heuer wünscht sich Moritz derzeit einen k l e i n e n Weihnachtsbaum. Schaun wir mal, ob das bis Dezember so bleibt 😉
On tour
Nein, er versteckt sich nicht der Weihnachtsmann. Er geht auch immer wieder nach draußen. Manchmal sieht man ihn – mit seiner roten oder pinken Mütze – in der U-Bahn oder beim Einkaufen oder am Weg zur Schule. Oder auch beim Trampolinspringen. Vielleicht ist er ja auch so was wie ein Glücksbringer für andere Menschen, etwa wie ein Rauchfangkehrer, wer weiß…
Moritz träumt vom Weihnachtsmarkt
Fast täglich vor dem Einschlafen (als Vorlesebuch gibts meistens „Conni feiert Weihnachten“) gebärdet Moritz dann seinen Wunsch, dass er ganz bald wieder auf den Weihnachtsmarkt gehen wird. Er hat da eine ganze fixe Vorstellung. Nach dem wöchentlichen Tanzkurs bei „Ich bin ok“ soll die Oma zum Abholen kommen. Und dann gehts an der Oper vorbei zum Karlsplatz. Dort ist der Weihnachtsmarkt, mit einem kleinen Ringelspiel und mit den vielen Verkaufshütten. In einer davon stehen Tante und Cousine mit wunderbarem Schmuck (Anm.: helgabeck.com). Das steigert die Freude natürlich noch weiter. Und Moritz darf vielleicht sogar in die Hütte hinein und sich dort „wichtig machen“. Anschließend gehts dann manchmal noch in die große barocke Karlskirche, wo man eine selfguided Tour machen kann.
Aber: wann kommt jetzt Weihnachten endlich wirklich. Was, noch 3 Monate? NEIN, so lange können wir nicht mehr warten. Wir müssen das Zimmer jetzt bereits herrichten. Los gehts!
PS: Ein Update, was sich sonst noch tut
Da seit dem vorigen Blogbeitrag viel Zeit vergangen ist, hier ein kurzes Update: Moritz ist im August 12 Jahre alt geworden. Er geht jetzt in die 3. Klasse Mittelschule. Das bedeutet, in 1 1/2 Jahren endet die Mittelschule bereits für ihn – und dann? UND DANN??? Das Recht auf 12 Schuljahre ist noch immer nicht verankert – und vor allem fehlen nach der Mittelschule ganztägige Optionen…
Moritz macht laufend Fortschritte, manche sind auch anstrengend, denn auch der eigene Wille ist ausgeprägter. Er kann schon gut Bälle fangen, er versucht den Fußball zu gaberln, er wirft immer höher beim Basketball, er kann sich den Zipp bei der Jacke selbst zu machen und und und.
Unverändert ist, dass Moritz nichts spricht, obwohl er bei der Logopädin zeigt, welches Potential in seiner Stimme steckt. Am liebsten würde Moritz auf einer Bühne stehen, wie beim Sommertheater in Kärnten (aber das wird eine andere Geschichte).
Da seine bisherige Lieblings-Begleiterin Magdalena seit kurzem wegen eines 40 Stunden Jobs nur noch selten kommen kann, suchen wir aktuell wieder Personen, die fallweise mit Moritz ein paar Stunden verbringen.